Pulsschlag Politik: GKV-Finanzkrise, die (Reform-)Herausforderungen für Nina Warken und Umfrage zum Gesundheitswesen

Shownotes

Pulsschlag Politik ist der Podcast, der aktuelle gesundheitspolitische Themen in den Sitzungswochen des Deutschen Bundestages beleuchtet.

Udo Sonnenberg, Politikberater in Berlin und Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken (BVDVA), und Christoph Nitz, Journalist und Leiter des mecofactory-Redaktionsbüros, diskutieren dienstags in den Sitzungswochen über die wichtigsten Entwicklungen und Debatten rund um die Gesundheitspolitik.

In dieser Folge:

• die dramatische Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen und notwendige Sofortmaßnahmen

• die Diskussion um dringend nötige Strukturreformen und Kritik an der eingesetzten Reformkommission

• aktuelle Herausforderungen im Gesundheitsfonds und Forderungen nach dynamisierten Bundeszuschüssen

• die schwierige Situation kleinerer Krankenkassen und Vorschläge für ein Ausgaben-Moratorium

• Zukunftsperspektiven der Apotheken zwischen Bürokratieabbau, Arzneimittelversand und Nachwuchsförderung

• Einschätzungen der Bürger zur Qualität der Gesundheitsversorgung und notwendiger Reformschritte

• Maßnahmen für eine nachhaltige finanzielle und digitale Modernisierung des deutschen Gesundheitswesens

Schreiben Sie uns Anregungen und Ideen an: pulsschlag-politik@cnplusf.de. Wir hören uns wieder am 2. Juni 2025. Bis dahin alles Gute!

Transkript anzeigen

00:00:00: Guten Tag. Ich begrüße Sie zur Pulsschlagpolitik, den gesundheitspolitischen Themen dieser Sitzungswoche.

00:00:20: Udo Sonnenberg und Christoph Nitz werden immer Dienstags in jeder Sitzungswoche die anstehenden Themen kommentieren.

00:00:25: Udo Sonnenberg ist Politikberater in Berlin. Er gründete 2013 die Beratungsgesellschaft 11.0.11

00:00:33: und ist seit 2015 Geschäftsführer des Bundesverbandes "Deutscher Versand-Apotheken" (BVDVA). Christoph Nitz ist Journalist in Berlin.

00:00:42: Als Leiter des MECO Factory Redaktionsbüros wird mit er sich besonders gesundheitspolitischen Themen.

00:00:48: Das Redaktionsbüro erstellt Nachrichten-Podcasts und Newsletter.

00:00:52: Herzlich Willkommen zur Pulsschlagpolitik in der Kalenderwoche 1 und 20. Das ist die zweite Regierungswoche der Märzkoalition im Mai.

00:01:01: Und schon wieder müssen wir über das Geld sprechen.

00:01:04: Bei mir ist und darüber freue ich mich wie immer Christoph Nitz. Hallo lieber Christoph.

00:01:08: Ja, hallo lieber Udo.

00:01:10: Christoph die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen GKV ist mehr als kritisch, wie wir Jungs gehört haben.

00:01:19: 2023 liegt zugegebenermaßen schon wieder ein bisschen zurück. Aber da ist ein Defizit von allein 6,2 Milliarden Euro aufgelaufen.

00:01:28: Der Gesundheitsfonds aus dem die Kassen finanziert werden ist gerade unter die vorgeschriebene Mindestreserve gefallen.

00:01:38: Und als Reaktion darauf bringt der Bund jetzt früher als geplant 800 Millionen Euro Liquiditätshilfe ein.

00:01:48: Ursprünglich war das ja für später im Jahr, die Verrechnung erfolgt regulärerweise im Dezember vorgesehen.

00:01:55: Ja und die neue Gesundheitsministerin Nina Wagen warnt vor einer dramatischen Lage.

00:02:01: Die ist sogar noch dramatischer als gedacht hat sie beschrieben und gesagt und sieht in der Unterschreitung dieser benannten Reservegrenze

00:02:11: einen so genannten ersten Warnschuss.

00:02:14: Bereits Anfang des Jahres hatten viele Kassen ihre Zusatzbeiträge signifikant erhöht und laut Koalitionsvertrag wollen Union und SPD die GKV-Finanzen ja insgesamt stabilisieren

00:02:28: und eine Reformkommission soll jetzt bis Frühjahr 2027 entsprechende Vorschläge vorlegen.

00:02:35: Bleibt aber die Frage wie die neue Ministerin Nina Wagen mit der dramatischen Finanzlage der setzlichen Krankenkassen umgeht.

00:02:44: Wie gesagt die Liquiditätsreserve wird schon im Mai mit 800 Millionen gestützt.

00:02:50: Das war so schlicht nicht geplant.

00:02:53: Ja und genau da sitzen die Grünen jetzt ein jahrelschtarmen, sprich dann einem dramatischen Alarmsignal und waren das im Herbst erneut empfindliche Beitragserhöhungen drohen.

00:03:04: Das war ja in der Zeit von Karl Lauterbach so, dass mehrere Jahre und auch mehrmals im Jahr zuletzt im Kalenderjahr 2024 eben die Beiträge erhöht wurden.

00:03:18: Und Damen sagt es hilft kein weiteres Geld wenn wir nicht endlich die Strukturreformen anpacken und umsetzen.

00:03:27: Das System kranke nicht an einem Geldmangel sondern am Reformstau und es sei somit so Damen selbst zum Patienten geworden.

00:03:36: Der grüne Gesundheitsexperte fordert unter anderem, dass man Reformen zur Notfallversorgung die in der Zeit von Karl Lauterbach schon nahezu gesetzt sei fertig bearbeitet wurden.

00:03:50: Den Rettungsdiensten und der Pflegeumgehen beschließen solle und dass auch die hausarztzentrierte Patienten Steuerung nicht länger aufgeschoben werden soll.

00:04:01: Stattdessen allerdings kommt die Regierung mit einer Kommission und das halte ich wirklich für sehr bedenklich weil das ist weiterer Stillstand und wenn dann erst 20/27 was getan wird, dann ist das definitiven Fehler,

00:04:16: weil schon bei Karl Lauterbach gab es einen Gesetz wo der Gesetzgeber also sprich das Bundesgesundheitsministerium als Präsidiswerb ist aufgefordert wurde eine nachhaltige Finanzierung der GKV auf den Weg zu bringen.

00:04:36: Also lieber Udo, wie sieht es denn konkret beim Gesundheitsfonds aus, die GKV wird ja aus diesem finanziert?

00:04:44: Genau, ja der GKV bzw. der Gesundheitsfonds ist wie schon angedeutet stark finanziell unter Druck geraten und allein durch sogenannte technische Effekte wie verzögerte Zahlung der Rentenversicherung entstand im 1.Quartal 2025 ein Zusatzdefizit von 650 Millionen Euro.

00:05:05: Die bayerische CSU Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert z.B. höhere und dynamisierte Bundeszuschüsse für versicherungsfremdende Leistungen, insbesondere für Bürgageldempfänger.

00:05:18: Der GKV-Spitzenverband verlangt ein sogenanntes Vorschaltgesetz mit einem Ausgabenmoratorium sowie langfristige Strukturreform.

00:05:28: Beitragserhöhungen sollen somit gebremst werden. Ja und auch die Krankenkassen, die Technikerkasse, TK und die DAK, die deutsche Angestellten Krankenkassen fordern höhere Herstellerrabatte auf Medikamente und eine reduzierte Mehrwertsteuer auf Arzneimittel.

00:05:48: Die GKV insgesamt, oder für die GKV steht also doch eine ganze Menge auf dem Spiel, bleibt die Liquiditätsreserve dauerhaft zu niedrig drohen, entsprechende Kürzungen bei den Kassenzuweisungen, was dann eben noch stärkere Zusatzbeitragserhöhungen nötig machen würde.

00:06:10: Als Fazit vielleicht, der Gesundheitsfonds ist, ja der Begriff ist schon gefallen, ein Notfallpatient und kurzfristige Stabilisierungsmaßnahmen sind auf jeden Fall weiter nötig strukturelle Formen aber auch und die dürfen, du hast es gerade auch schon angedeutet, eben nicht bis 2027 aufgeschoben werden.

00:06:32: Und die Frage, die sich mir zum Beispiel auch stellt, über Christoph ist, wie beispielsweise kleinere Kassen damit umgehen. Wir haben jetzt gerade zwei Große genannt, aber was machen die kleinen Krankenkassen?

00:06:44: Ja also Blick auf die kleineren Krankenkassen zeigt, dass dort auch die Lage sehr dramatisch ist. Es gibt einen aktuellen GKV Checkup von der Geratungsfirma Mackinsey und die sagen, dass die kleinen Krankenkassen zunehmend in eine Abwärtsspirale-Gerähe erraten, eine steigende Zusatzbeiträge daraus resultieren, spendende Rücklagen, sinkende Mitgliederzahlen.

00:07:11: Man kann ja in der GKV relativ einfach die Kasse wechseln und es gibt ja auch viele Portale, die darauf hinweisen, wo quasi die Zusatzbeiträge günstiger sind und davon sind eben besonders bedroffene.

00:07:26: Die kleinen Betriebskrankenkassen, die weder wirtschaftlich skalieren, noch mit einem digitalen Anforderungsschritt halten können und der Wettbewerb wird verzerrt, weil der Morbi RSA mit einer älter werdenden Versicherungstruktur nicht mehr verfähre Bedingungen sorgt.

00:07:44: Da schlägt inzwischen auch der GKV Spitzenverband Alarm Doris Pfeiffer, fördert ein Vorschaltgesetz mit einem Ausgabenmoratorium, also keine Preis- und Honorarerhöhung mehr, bis die Einnahmen und Ausgaben wieder im Gleichgewicht sein.

00:08:01: Die Ministerin Wagen hat angekündigt, dass sie nicht auf die Kommissionsvorschläge warten wollen, das ist, glaube ich, eine gute Ankündigung.

00:08:12: Und erste Signale deuten darauf hin, dass die Ministerin mit der Selbstverwaltung kurzfristige Lösungen suchen will.

00:08:20: Also klar ist, ohne schnelle Maßnahmen gehen die Beiträge zum Jahreswechsel, spätestens zum Jahreswechsel würde ich ergänzen, erneut durch die Decke.

00:08:28: Was also tun wir, Udo?

00:08:31: Gut, die Hauptursachen des Defizits liegen ja bekanntlicher auf der Hand.

00:08:36: Die alterne Bevölkerung, steigende Kosten für die Medikamente und auch Krankenhausbehandlungen sind sicherlich starke Treiber.

00:08:44: Du hast es gerade angedeutet, die Beitragssätze sind ja Anfang dieses Jahres, also zu Beginn 2025, sehr stark angehoben worden, sogar so stark wie seit 50 Jahren nicht mehr und teilweise eben auch deutlich über dem empfohlenen Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent für die Versicherten.

00:09:06: Und ja, Kritik aus Politik und Verbänden lässt natürlich auch nicht lange auf sich warten gewissermaßen.

00:09:16: Du hast es gerade schon angedeutet, die Reformkommission oder die Reform dürfen jetzt nicht bis 2027 diskutiert und bis dahin verschoben werden.

00:09:25: Das muss schneller gehen und vor allen Dingen die strukturellen Maßnahmen müssen rasch auf den Weg gebracht werden, dass man einfach auch mittel- und langfristig hier eine finanzielle Konsolidierung hinbekommt letztendlich.

00:09:41: Was wird noch gefordert?

00:09:43: Jährliche Dynamisierung der Bundeszuschüsse, das haben wir gerade schon angedeutet, auch ein Vorschlag, der aus Bayern kommt, die volle Kostenübernahme für Bürgergeldempfänger durch den Staat und eben auch das hast du schon angedeutet, die endlich einsetzende oder um die Umsetzung der Reform der Notfallversorgung, das ist ja schon auf den Weg gebracht worden unter der letzten Regierung aber eines der Reformpräfen.

00:10:12: Das ist ja eines der Reformprojekte, was politisch eben dem Ampel aus zum Opfer gefallen ist und ja, das Wort Notfall ist ja, wie wir jetzt lang und bereit diskutiert haben, schon auch das entsprechende Stichwort beim Thema GKV.

00:10:31: Damit ja, nochmal zum Notfallpatienten zu dir, Christoph.

00:10:36: Ja, ich bin nicht der Notfallpatron von und die GKV, das hat auch die...

00:10:40: Hast du es richtig gesagt?

00:10:41: Das Wort "Notfallpatienten" so gesagt und sie möchte schnell handeln, aber konkret passiert wenig, es wird ja auch drüber resoniert, landauf, landab, inwieweit eine Generalistin ohne tiefere Fachkenntnis und auch ohne, dass sie sich intensiv in ihrer bisherigen politischen Karriere mit dem Gesundheitsthemenfeld beschäftigt hätte, inwieweit es helfen könnte.

00:11:04: Zurzeit ist sie auf dem Weg, bei der WHO dort Verhandlungen auch auf Weltsebene eben zu machen und die notwendigen Sofortmaßnahmen, die eigentlich schon unter Karl Lauterbach hätten abfolgen sollen, die immer wieder aufgeschoben wurden, lassen weiter auf sich warten.

00:11:24: Diese Nothilfe ist eigentlich eher auch technisch, weil es ist quasi ein Vorziehen vom geplanten Zuschuss und die von dir benannten Punkte wie zum Beispiel die Ausfinanzierung der notwendigen Beiträge für die Bürgergeldempfängerinnen, das machen diese Punkte allein macht 10 Milliarden pro Jahr aus.

00:11:47: Das wurde auch schon von der Ampelkoalition in Koalitionsvertrag reingeschrieben, nur wurde es damals nicht finanziert und bei den jetzt bei der neuen Finanzschätzung und Steuerschätzung eben aufgetretenen geringeren Einnahmen ist es mal zumindest zu hinterfragen, inwieweit die aktuelle Regierung sich dem verpflichtet fühlt und auch die Dynamik bei den Zuschüssen von derzeit 14,4 Milliarden Euro.

00:12:16: Die Zeit war immer klar, dass dann Aufwuchs kommen muss und der ist aber auch der finanziellen Lage geschuldet ausgeblieben.

00:12:26: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hinter der, wenn sie in der Printausgabe verfügbar ist ja immer ein kluger Kopf sitzen soll, schreibt diese tiefroten Zahlen sein allerdings nicht allein Lauterbachs Erbe, sondern sie stammen schon aus den Zeiten von Spahn und Bröhe und in den fetten Jahren wurde auf Spargesetze verzichtet und es wurden weitere

00:12:55: teilweise sehr teure Leistungsversprechen gemacht.

00:12:52: Nina Wagen will und muss nun gegensteuern.

00:12:56: Und wenn sie die Finanzpolitik tatsächlich auf Ausgabenkontrolle ausrichtet,

00:13:01: könnte sie so Christian Steinitz in der FAT zum Ministerin des Intelligenten sparen werden.

00:13:09: Oft werden in den ganzen Debatten derzeit die Apotheken übersehen.

00:13:14: Wie sieht es eigentlich in diesem Bereich aus, Udo?

00:13:18: Ja, die Apotheken sollen ja die pharmazeutische Versorgung sicherstellen.

00:13:23: Das machen sie auch.

00:13:25: Wir haben mit Simone Borchert eine neue gesundheitspolitische Sprecherin

00:13:31: in der Unionsfraktion im Bundestag.

00:13:34: Sie folgt ja bekanntlich auf den ins Bundesministerium für Gesundheit

00:13:40: gewechselten parlamentarischen Staatssekretär Tino Sorge,

00:13:42: der in der letzten Wahlperiode gesundheitspolitischer Sprecher war.

00:13:46: Und sie hat jetzt jüngst nochmal deutlich gemacht,

00:13:50: dass sie durchaus auch ein Fokus in diesem Bereich setzen möchte in ihrer Fraktion

00:13:57: und betont eben, dass die Apotheken als eigene Infrastruktur im Gesundheitswesen

00:14:05: wahrgenommen werden müssen und auch als eigenständige,

00:14:10: wirtschaftlich agierende Betriebe gestärkt werden sollten.

00:14:14: Und im Koalitionsvertrag ist ja bereits ein höheres Fixum

00:14:20: für verschreibungspflichtige sogenannte AX-Arzneimittel festgelegt worden.

00:14:26: Da muss man mal sehen, wie das dann im Einzelnen auch ankommt in den Apotheken.

00:14:32: Wir haben das Schlagwort, was sich über alle Politikbereiche hinwegzieht

00:14:38: und drüberlegt Bürokratieabbau, sicherlich auch dort viel Papierkram in den Apotheken,

00:14:46: der vielleicht nicht unbedingt so erforderlich ist.

00:14:50: Und natürlich auch das Thema Nachwuchs im Berufsstand,

00:14:55: also die Nachwuchskräfteförderung in den Apotheken, in den pharmazeutischen Berufen,

00:15:01: muss sicherlich angegangen werden und darauf muss ein Fokus gelegt werden.

00:15:08: Es ist ja zudem auch im Koalitionsvertrag gefordert,

00:15:13: einheitliche Regeln für Vorortapotheken und Versandapotheken einzuführen.

00:15:19: Ja, das sieht Frau Borchert eben auch als einen zentralen Punkt für eine flächendeckende Versorgung.

00:15:26: Das mit dem Stichwort flächendeckende Versorgung ist ja manchmal so ein bisschen

00:15:31: vielleicht auch irreführend an der Stelle,

00:15:34: denn machen wir uns nichts vor in der Fläche versorgen natürlich auch und gerade Online-Apotheken,

00:15:40: denn wo Menschen leben, wo es im Umfeld von 10 oder vielleicht sogar 20 Kilometern keine Apotheke gibt

00:15:47: und die Arzneimitteln jetzt nicht unmittelbar benötigt werden,

00:15:52: die greifen natürlich auf den Arzneimittelversandhandel zurück

00:15:55: und ein anderer Aspekt eben noch mit diesen gleichen oder vereinheitlichen Regeln,

00:16:01: der soll es ja auch bekanntermaßen um das Thema temperaturgestützte Arzneimittelauslieferung

00:16:13: bzw. auch Sicherstellung gehen, dass Arzneimittel sorgfältig verbracht werden

00:16:22: bzw. zum Patienten gelangen und ja, da müsste man durchaus diskutieren,

00:16:27: ob es tatsächlich nur der Versandhandel ist, der vielleicht in Sachen Temperatur

00:16:33: mitunter gerade in den Sommermonaten, wenn es erwarmt ist,

00:16:36: ein Problem hat oder ob es eben auch ja,

00:16:39: Bodendienste beispielsweise, der vor Ort Apotheken sind.

00:16:42: Also das muss man sich mal dann genauer anschauen,

00:16:47: wie die Umsetzungen dort in den einzelnen Punkten sind,

00:16:50: aber die Tatsache, dass wir eine politische Übereinstimmung jetzt ja haben,

00:16:56: auch mit dem Ministerium mit Frau Wagen,

00:17:00: denke ich, wird es da eine enge und dichte Kommunikation geben.

00:17:03: Und ja, die Apotheken sind warm und bleiben natürlich eine wichtige Säule

00:17:10: in der gesundheitlichen Versorgung insgesamt.

00:17:13: Und da bin ich schon gespannt, was wir da weiter diskutieren werden.

00:17:18: Auch Ende Juni gibt es ja Möglichkeit dazu, mehr sage ich grad nicht und schauen wir mal.

00:17:24: Aber wir wollen ja auch noch gerade über einen weiteren Aspekt sprechen.

00:17:30: Es ist angeklungen, die Hauptprotagonisten im Gesundheitssystem, die Patientinnen und Patienten,

00:17:37: also wir alle, wir Menschen, ja, sollten ja auch eine tragende Rolle spielen.

00:17:43: Da gibt es eine interessante Untersuchung, Christoph,

00:17:46: wie sehen die Deutschen oder wie schätzen die Deutschen unsere Gesundheitsversorgung ein?

00:17:52: Ja, lieber Udo, neben dem langen Streit um die Finanzen

00:17:56: sollten wir uns mal die neu repräsentative Umfrage von CIVE anschauen.

00:18:01: Die sagt, dass mehr als 70% der Befragten eine Verschlechterung im Gesundheitssystem sehen.

00:18:08: Und das konstant schon seit zwei Jahren, das heißt,

00:18:12: besonders kritisch werden die Hausärztliche und die Fachärztliche Verformungen,

00:18:17: eingeschät, psychische Gesundheit und auch die lageenden Klimiten wird kritisch gesehen.

00:18:23: Die einzige Ausnahme, die Apotheken, sie schneiden vergleichsweise gut ab.

00:18:28: Dorothea Pragmann von former Deutschland spricht von einer insgesamt ernsten Situation

00:18:34: und fordert, dass die Gesundheitsinfrastruktur wieder als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge zu begreifen sei

00:18:41: und nicht nur als ein Kostenblock.

00:18:45: Vielleicht ist das wirklich der Punkt für die Ministerin,

00:18:48: nicht nur finanzielle Löcher stopfen, sondern die Frage stellen,

00:18:51: wie kann die Qualität gesteigert werden?

00:18:54: Die Deutschen sind nämlich, das hatten wir auch schon besprochen,

00:18:58: in Pulschlagpolitik im europäischen Vergleich Kränke und Sterben auch inzwischen früher

00:19:05: als der Durchschnitt in Europa und das obwohl die Kosten in das deutsche Gesundheitssystem

00:19:12: an der Spitze im europäischen Vergleich stehen.

00:19:15: Man braucht also auf der einen Seite jetzt akut, schnell Maßnahmen,

00:19:24: um das System zu stabilisieren und nachhaltig aufzustellen

00:19:29: und insgesamt ist im Bereich der Gesundheitsministerin lange Arten

00:19:37: notwendig und es bleibt ein Marathon oder wie siehst du die Entwickler?

00:19:43: Der Ausschuss wird sich ja jetzt konstituieren, alle Mitglieder von den Parteien wurden benannt.

00:19:50: Was meinst du, Udo?

00:19:53: Ja, Marathon trifft's glaube ich ganz, ganz gut, wobei wir, wenn wir einfach mal so die letzten 20 Jahre

00:20:02: deutsche Gesundheitspolitik betrachten und uns vor ein kurzes Fazit gleich ziehen werden,

00:20:10: einfach mal anschauen, wie lange wir jetzt gebraucht haben.

00:20:13: Es fing ja mal mit der sogenannten elektronischen Gesundheitskarte an,

00:20:17: die als Schippkarte gedacht war und ja irgendwann mündete das ganze Thema dann in ein Ehrezept,

00:20:24: was wahnsinnig lange gedauert hat.

00:20:25: Wir sind jetzt dabei, eine EPA, eine elektronische Patientenakte auszurollen,

00:20:31: die auch ja 20 Jahre im Prozess gesteckt hat.

00:20:34: Also so gesehen ja, braucht's einen langen Atem, aber die Frage ist natürlich,

00:20:40: können wir nicht insgesamt schneller werden?

00:20:43: Ich würde jetzt gar nicht sagen, hätten wir schneller sein können, das ist Geschichte,

00:20:47: aber es gibt einfach verschiedene Entwicklungen, auch wenn wir vielleicht ins europäische Ausland

00:20:53: schauen, wie man dort mit auch digitalen Prozessen im Gesundheitswesen umgeht.

00:21:00: Also da tun wir uns wahnsinnig schwer und da ist die Frage, ob wir diesen langen Atem,

00:21:08: den man ja bekanntermaßen auch für einen Marathon braucht, in der Form tatsächlich noch

00:21:14: wird sich so lange leisten können.

00:21:17: Also es muss auch irgendwie was passieren.

00:21:19: Sicherlich, wir haben einige Jahre Pandemie hinter uns, wo keiner so richtig eine Blaupause hatte,

00:21:26: was passiert da, was muss gemacht werden.

00:21:29: Und hinterher ist man bekanntermaßen auch immer schlauer letztendlich.

00:21:32: Aber wir müssen jetzt tatsächlich dieses, du hast es angedeutet, wir jetzt nicht alles

00:21:38: schlechtreden, aber unser einigermaßen ineffizientes Gesundheitswesen müssen wir wirklich

00:21:43: auf Trab bringen und die Defizite, die insgesamt aufgelaufen sind, wir haben es mehrfach

00:21:50: ja angesprochen, die GKV steckt mit über 6 Milliarden in einer massiven finanziellen

00:21:58: Schieflage.

00:21:59: Das müssen wir jetzt irgendwie tatsächlich auch dauerhaft versuchen in den Griff zu

00:22:02: bekommen, denn die Versicherten werden das auch nicht lange sich mehr mit anschauen,

00:22:09: wenn die Zusatzbeiträge dann noch mehr durch die Decke gehen und weiter steigen.

00:22:14: Ja, Beitragserhöhungen belasten Bürger und Unternehmen ja gleichermaßen.

00:22:19: Wir sprechen gerade viel davon, dass die Wirtschaft entlastet werden muss, aber die berühmten

00:22:25: Lohnnehmkosten sind natürlich ein wichtiger Faktor eben auch für gerade kleine und mittelständische

00:22:32: Unternehmen und Entlastungssignale aus der Richtung werden natürlich auch gerade für

00:22:38: die Wirtschaft, für kleinere und mittlere Betrieben wichtiges Signal und auch dringend

00:22:44: nötig letztendlich.

00:22:45: Und die neue Gesundheitsministerin hat sicherlich, du hast es angedeutet mit ihrem angekündigten

00:22:52: Sofortprogramm jetzt ein Nerv getroffen, aber wie so oft, es wird ja viel und schnell

00:22:59: aufgeschrien und dann wird es wieder überlagert durch andere Themen.

00:23:03: Also da muss man jetzt dringend dran bleiben, meines Erachtens.

00:23:05: Und was den langfristigen politischen Willen angeht, das hat ja Karl Lauterbach auch schon

00:23:14: versucht zu verfolgen, dass unser Gesundheitssystem wesentlich effizienter, ja, Patienten zentrierter,

00:23:22: das ist ja auch immer so ein Schlagwort und Zukunftsheger werden soll.

00:23:26: Ich glaube, das schreibt sich jeder Gesundheitsminister, jede Gesundheitsministerin natürlich

00:23:31: auf die Fahnen.

00:23:32: Was heißt es am Ende und diesen Masterplan zu bekommen, da glaube ich dürfen wir mit Spannung

00:23:40: drauf warten und da werden wir uns hier sicherlich auch im Pulsschlag Politik in Zukunft noch weiter

00:23:47: mit beschäftigen.

00:23:48: Und ja, aktuell muss man sagen, ist die Versorgung in Deutschland eines führenden Industrielands

00:23:57: nicht wirklich würdig und deswegen glaube ich Reformbedarf notwendig, akut, aber eben

00:24:06: insbesondere langfristig, mittelfristig und damit strukturell.

00:24:09: Und ich bin gespannt, wie wir das weiter diskutieren werden, mein Lieber.

00:24:13: Ja, da fallen wir zum Abschluss.

00:24:15: Zwei Beaumonts eines gab man einen Ballkampf, der hieß, wer morgen ohne Sorge und Leben

00:24:20: will, muss heute für Reformen kämpfen.

00:24:22: Und ein anderes Spruch, könnte man an Häuserwänden gemalt sehen, alles wird besser und nichts

00:24:28: ist gut.

00:24:29: Wir hoffen, dass im Gesundheitswesen jetzt die Dinge richtig erkannt werden und dass

00:24:36: wir ja da auch die digitale Okoljagd darten.

00:24:41: Und in jedem Fall freue ich mich, wenn wir uns wieder hören, und zwar am 3.

00:24:46: Juni.

00:24:47: Das geht mir auch so, mein Lieber Christoph und damit alles Gute und bis in Kürze.

00:24:54: Ich hoffe, Ihnen hat unsere Podcast-Folge zur Gesundheitspolitik in dieser Sitzungswoche

00:25:00: des Deutschen Bundestags gefallen.

00:25:02: Schreiben Sie uns Anregungen und Ideen an.

00:25:04: Pulsschlag-Politik@cn+f.de

00:25:13: Wir freuen uns, wenn Sie wieder am 3.

00:25:14: Juni dabei sind.

00:25:15: Bei der nächsten Folge unseres Podcasts "Pulsschlagpolitik".

00:25:20: Freie Audio Postproduktion.

00:25:37: BioPhonic.com.

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